„Wer im Januar nicht gekauft hat, ist im Jahresverlauf nicht günstiger in den Aktienmarkt hineingekommen“ konnte man zum Jahresabschluss auf dem Börsenparkett vernehmen. Der Aufwärtsentwicklung zu Jahresbeginn wurde aufgrund vieler Bedenken zwar noch nicht getraut, doch ab Ostern verfestigte sich diese Tendenz noch. Drei kräftige Einbrüche im späteren Jahresverlauf wurden recht zügig wieder ausgemerzt, auch weil sie von vielen unterinvestierten Investorinnen und Investoren als Chance wahrgenommen wurden. Somit hat die Corona-Pandemie mit zwischenzeitlich deutlichen Anstiegen der Angstindikatoren auf den breiten Markt nur temporär einen wirklich spürbar negativen Einfluss gehabt. Das im Zeichen von Virus-Mutationen und Impfkampagnen stehende „Jahr Zwei“ der Corona-Pandemie prägte insbesondere die Anlagethemen Pharma und Gesundheit, Digitalisierung sowie Biotechnologie. Auch das Thema Nachhaltigkeit war als starker Trend zu erkennen, der sich zukünftig eher noch verstärken dürfte. Angesichts der Virusvariante Omikron, zunehmenden geopolitischen Spannungen und der Inflationsentwicklung gehen die Finanzmärkte derzeit zwar von erhöhten Risiken aus, wobei das den eher zurückhaltenden Prognosen zu Beginn des Jahres 2021 ähnelt, das dann aber deutlich besser als angenommen verlaufen ist. Vielleicht wird man ja am Ende des gerade begonnenen Jahres erneut überrascht sein …
Zuletzt prägten Mitte des vergangenen Monats gleich fünf Sitzungen der führenden Notenbanken das Marktgeschehen und brachten ohne große Überraschungen insgesamt die erwarteten Ergebnisse. Die US-Notenbank (Fed) wird die Reduzierung der Anleihekäufe beschleunigen, so dass sie bereits im März 2022 wieder in der Schublade verschwinden werden. Bis zu drei Zinsanhebungen dürften sich somit ab dem zweiten Quartal des neuen Jahres abzeichnen, wobei die Omikron-Variante zwar als Risiko gesehen wird, wohl aber nur für die kurzfristigen Aussichten. Die EZB wies hingegen nochmals darauf hin, dass sie in 2022 eher nicht an Zinsanhebungen denken werde. Die Bank of England entschied sich trotz der Zuw chse in den Neuinfektionszahlen und der nicht absehbaren Omikron-Auswirkungen zu einer ersten Zinsanhebung. Dagegen möchten die Schweizerische Nationalbank und die Bank of Japan erstmal abwarten. Damit sind die Notenbankweichen für 2022 zunächst einmal gestellt sowie einige Unsicherheiten beseitigt, und an den Kapitalmärkten wird man sich mehr und mehr mit dem Szenario einer schrittweise weniger starken geldpolitischen Unterstützung anfreunden müssen.
Ausblick
Die Risiken des alten Börsenjahres werden auch im Jahr 2022 erst einmal Bestand haben. Denn vergleichsweise hohe Inflationszahlen, die Ausbreitung der Omikron-Virusvariante und Lieferengpässe in vielen Branchen und Bereichen dürften zu Beginn des Jahres anspruchsvolle Begleiter bleiben. Dennoch erwarten viele Experten ein weiteres gutes Börsenjahr. Vor allem Europa könnte Potential zeigen. US-Aktien profitieren zwar von attraktiven Standortqualitäten in Form von vergleichsweise niedrigen Unternehmenssteuern, Infrastrukturmaßnahmen und natürlich durch einen gewaltigen Digitalisierungs- und damit Wettbewerbsvorsprung, doch im Vergleich zu den USA dürfte das Tempo der konjunkturellen Erholung in Europa aufgrund von Basiseffekten höher ausfallen. Jedoch dürften viele Indizes nicht an das überaus gute Vorjahr anknüpfen und anfällig für Schwankungen bleiben.
Allerdings bleibt das globale Konjunkturumfeld positiv und auch mit Blick auf Chinas Wirtschaft scheinen die Zeichen auf Besserung zu stehen. Erste Anzeichen einer Entspannung bei den globalen Lieferkettenengpässen sowie ein nachlassender Druck durch hohe Energiekosten sind bereits zu erkennen. Daneben soll die Omikron-Variante des Coronavirus nach sich scheinbar verdichtenden Hinweisen wohl zu milderen Krankheitsverläufen führen, weshalb die Folgen ihrer Ausbreitung für die Mobilität der Menschen in dem Fall besser beherrschbar sein dürften.
Ergänzend werden die Kapitalmärkte wohl auch weiterhin durch die Geldpolitik unterstützt. So dürfte die US-Notenbank (Fed) nicht noch stärker an der Zinsschraube drehen, als die Akteure an den Finanzmärkten es derzeit erwarten, und die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte in puncto Leitzins vorerst nichts unternehmen. Gleichzeitig sollte der Inflationsdruck nachlassen. Auch mit Blick auf die Erwartungen der Investoren hinsichtlich der Unternehmensgewinne 2022 dürfte es überdies im Zuge der beginnenden Berichtssaison zum Schlussquartal 2021 noch Luft nach oben geben.
Bei der strategischen Zusammensetzung unserer Fondsportfolios fühlen wir uns mit dem sich weiter verstärkenden Fokus auf die Verbindung von Ökologie und Ökonomie für alle künftigen Herausforderungen an den Kapitalm rkten gut aufgestellt. Mit der n tigen Disziplin und Flexibilität bei der Risikosteuerung und ausgerichtet auf eine hohe Qualität unserer Zielinvestments bleiben wir zur Erzielung einer auch zukünftig nachhaltigen Wertentwicklung in Sinne unserer Investoren auf einem breiten Fundament unserer Anlagelösungen auch für das neue Jahr aussichtsreich positioniert.
Portfoliostrategien
PVV Classic
Aufgrund der zuletzt wieder etwas verstärkten Risikoauslastung in unserem weiterhin vergleichsweise ausgewogen aufgestellte Fondsportfolio konnten wir nach einem stabilen Vormonat die Aufwärtsentwicklung der Aktienmärkte in der letzten Monatsdekade erfreulich positiv begleiten. Mit einem Anstieg auf Monatsschlusskursbasis unserer Zielinvestments von über 1,50 % erzielten wir somit in unserer Jahresbilanz für das Jahr 2021 bei vergleichsweise niedrigen Risikoparametern einem Zuwachs von nahezu +8,00 %.
Überproportional positive Beiträge verzeichneten wir im abgelaufenen Monat insbesondere bei unseren Zielinvestments in hochkapitalisierten globalen Aktien mit dominanten Marktpositionen als auch in europäischen Dividendentiteln. Regional überzeugten insbesondere sowohl unsere hochwertigen Aktienpositionierungen in der asiatisch-pazifischen Region als auch unsere indexorientierten Investments im deutschen Leitindex sowie in den 30 größten und liquidesten schweizerischen Unternehmen. Branchenseitig stachen erfreuliche Entwicklungen in den Sektoren Gesundheit und Infrastruktur heraus. Spürbar negative Einflüsse registrierten wir von Seiten des chinesischen Aktienmarktes und von unserer Indexpositionierung in Wasserstoffaktien.
Den langfristig überdurchschnittlichen Anlageerfolg unseres Fondsportfolios über einen Zeitraum von zehn Jahren im Vergleich mit unserer Fondskategorie beim Analysehaus „Morningstar“ zeigt der nachfolgende Chart:
Quelle: Morningstar
Positionierung:
Die Kapitalmarktentwicklung im Dezember haben wir in unserem Fondsportfolio im gesamten Monat mit einer moderat erhöhten Risikoquote und einer ruhigen Hand ohne Veränderungen begleitet.
Von den zwischenzeitlichen Schwankungen – beispielsweise im Rahmen des Zwischentiefs im DAX am 20. Dezember bei 15.051 Punkten – haben wir uns anlagestrategisch nicht verunsichern lassen, und so konnten wir mit unseren qualitativ überzeugenden Portfoliopositionen von der Jahresendrallye an den Aktienmärkten nachhaltig profitieren.
Gewichtungen aktuell:
61 % Aktien: 24 % Europa (inkl. 6 % Deutschland) / 26 % USA / 5 % Japan / 6 % Asien ohne Japan
22 % Renten: 20 % EUR / 2 % USD sowie 8 % Edelmetalle (7 % Gold / 1 % Silber) und 9 % Liquidität
PVV Effizienz Invest
Mit dem Dezember ging ein überaus erfolgreiches Aktienjahr zu Ende, in dem das Fondsportfolio um 14,61 % zulegen konnte. Auf Ebene der zahlreichen Aktienindizes sah somit zum Jahresende alles gut aus, insbesondere da die hochkapitalisierten Unternehmen wie Apple, Microsoft, usw. den Markt hochgehalten haben. Bei Betrachtung einzelner Aktien in den jeweiligen Indizes und außerhalb des „Top-5-Big-Tech-Universums“ sah das Bild jedoch deutlich schlechter aus. Insbesondere hochbewertete Unternehmen leiden seit einiger Zeit deutlich unter der restriktiveren Notenbankpolitik, welche insbesondere von der Fed, aber auch von vielen anderen Notenbanken, angekündigt wurde. So stieg die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen zum Monatsende auf 1,51 %. Für 2022 ist anzunehmen, dass sich diese Entwicklung fortschreibt und die US-Zinsen perspektivisch ein Niveau von 2,00 % erreichen werden. Dies führt zwangsweise zu einer Neubewertung von risikobehafteten Assets, ganz gleich ob es sich um Aktien, Anleihen oder um Kryptowährungen handelt. Im Fokus werden daher weiterhin hochbewerte Unternehmen stehen, bis deren Bewertungsniveau ein neues Plateau erreicht hat.
Dieses Szenario, kombiniert mit sich derzeit abzeichnenden milderen Auswirkungen der Omikron-Variante, eröffnet jedoch auch Chancen. So wurde die gut laufende „Santa-Claus-Rallye“, welche die letzten fünf Handelstage im Dezember und die ersten zwei Handelstage im folgenden Januar umfasste, genutzt, um die Aktienquote im Portfolio um ca. 15 % zu reduzieren. In Erwartung, dass Value-Titel sich relativ zu Wachstumswerten im kommenden Jahr besser entwickeln werden, wurde zudem die Allokation des Fonds angepasst und mit zwei ETFs auf qualitativ hochwertige Dividendenwerte ergänzt. Die sich abzeichnende Erholung im Reise- und Tourismussektor wurde des Weiteren genutzt, um in US-Airlines zu investieren. Das Fondsmanagement ist zuversichtlich, dass das Börsenjahr 2022 ein gutes Jahr werden wird, jedoch werden die Gewinner andere sein als im abgelaufenen Jahr. Maßgeblich hierfür wird es sein, wie sich Zins- und Inflationserwartungen sowie Lieferkettenprobleme und Reiseaktivitäten entwickeln werden. Eins steht jedoch fest, dass Aktien alternativlos bleiben, aber auch, dass die Unternehmensbewertungen ohne massiven notenbankpolitischen Rückenwind nicht mehr ins Unermessliche steigen werden. Für das neue Jahr ist Qualität und ein selektiveres Vorgehen angebracht. Dies gilt auch bei der ETF-Auswahl, wenn die breiten Indizes nicht mehr nur von den „Big-Techs“ oben gehalten werden.
PVV Unternehmensanleihen Plus
Corona in immer neuen Varianten, Inflationsraten auf einem Niveau wie seit zwanzig Jahren nicht mehr, gerissene Lieferketten, staatliche Einflussnahme auf das Wirtschaftsgeschehen in China … Die Reihe von Ereignissen, die im abgelaufenen Jahr negative Folgen für die Kapitalmärkte hätten nach sich ziehen können, ließe sich noch um einige erweitern. Dennoch zeigten sich insbesondere die internationalen Aktienmärkte unbeeindruckt und verzeichneten nicht selten zweistellige Zuwachsraten. Ein wichtiger Grund dafür ist nun bereits seit einigen Jahren die Zinssituation.
Wegen der historisch niedrigen oder gar negativen Zinsen, ist „frische“ Liquidität in enormer Fülle vorhanden. Diese Gelder suchen - auch befeuert durch Verwahrentgelte für Kontoguthaben - eine sinnvolle Anlagemöglichkeit. Immer häufiger fällt dabei die Wahl auf Aktien bzw. Fonds und ETFs.
Geradezu umgekehrt zeigt sich das Bild für Anleger in vergleichsweise sicheren, festverzinslichen Anleihen von Staaten oder Unternehmen. Die Minimalzinsen entsprechen häufig nur unzureichend dem Risiko der Emittenten und die Gefahr steigender Zinsen in den kommenden Jahren veranlasst dazu, eher kurz- bis mittelfristig anzulegen, was sich wiederum in relativ schlechten Renditen widerspiegelt.
Unter diesen sehr schwierigen Voraussetzungen ist der Zuwachs von knapp 1,80 % seit Jahresbeginn ein durchaus bemerkenswertes und gutes Ergebnis. Die Verteilung des Fondsvermögens auf ausreichend viele Anleihen aus ganz unterschiedlichen Branchen hat dazu beigetragen. Auch im abgelaufenen Monat haben wir das Fondsportfolio durch verschiedene Neuanlagen bzw. die Aufstockung bestehender Positionen an die Marktgegebenheiten angepasst und sehen den Herausforderungen des kommenden Jahres wachsam und zuversichtlich entgegen.
Portfoliostrukturen der PVV-Fonds

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