Kryptonewsletter Juli 2025

Werbemitteilung | Dieser monatliche Rückblick beleuchtet die wichtigsten kryptobezogenen Neuigkeiten des Monats Juli 2025. Die bedeutendsten Entwicklungen betrafen insbesondere weitere Bitcoin-Reserven auf Staatsebene in den USA, rekordverdächtige Kapitalzuflüsse in Krypto-ETFs, neue Höhepunkte bei börsennotierten Kryptounternehmen, fortgesetzte Bitcoin-Käufe durch Unternehmen, anhaltende Hackerangriffe sowie die starke Ethereum-Rallye nach dem Pectra-Upgrade.

24. Juli 2025

14,6 min.

Julian Kampmann

Goldene Schachfigur Springer im Vordergrund, unscharfe Schachfigur König im Hintergrund.

©Copyright: PVV-AG

US-Bundesstaaten treiben Bitcoin-Reserven voran

Nachdem im Frühjahr die ersten US-Bundesstaaten den Weg für eigene Bitcoin-Reserven geebnet hatten, setzte sich dieser Trend im Juli fort – jedoch nicht ohne Rückschläge. New Hampshire erlaubte per Gesetz bereits im Mai, bis zu 5 % öffentlicher Gelder in Edelmetalle und digitale Vermögenswerte zu investieren. Aufgrund strenger Kriterien (nur Assets mit sehr hoher Marktkapitalisierung) kommt hier faktisch ausschließlich Bitcoin infrage. Texas ging im Juni noch weiter: Mit zwei unterzeichneten Gesetzen richtete Texas eine strategische Bitcoin-Reserve ein, abgesichert durch rechtliche Schutzmaßnahmen. Diese erlauben es dem Bundesstaat, Bitcoin und ggf. andere digitale Assets durch Käufe, Forks, Airdrops oder Spenden in die Reserve aufzunehmen. Florida plant ebenfalls den Aufbau signifikanter Bitcoin-Reserven und arbeitet dabei eng mit Texas zusammen, was einen wichtigen Schritt in Richtung breite Krypto-Adoption auf Staatsebene darstellt. Doch nicht überall verlief die Gesetzgebung reibungslos. In Arizona legte Gouverneurin Katie Hobbs Anfang Juli ein Veto gegen einen Gesetzentwurf ein, der einen staatlichen Krypto-Reservefonds vorsah. Zwar hatte Arizonas Repräsentantenhaus die Einrichtung eines „Bitcoin & Digital Asset Reserve Fund“ gebilligt, doch Hobbs begründete ihr Veto damit, dass solche ungetesteten Investitionen (wie Bitcoin) nicht mit den Pensionsgeldern der Bürger ausprobiert werden sollten. Dieses Veto gilt als Dämpfer für die Krypto-Einführung auf Ebene der Bundesstaaten, da Arizona bei Erfolg einer der ersten Staaten mit offiziell anerkannten Bitcoin-Reserven gewesen wäre. Unterdessen scheiterten in Montana sowie in North Dakota, Pennsylvania und Wyoming ähnliche Vorhaben aufgrund mangelnder politischer Unterstützung – die Sorge vor der Volatilität von Bitcoin und rechtlichen Risiken überwog dort weiterhin. Insgesamt zeigt sich ein gemischtes Bild: Während einige US-Bundesstaaten mutig auf Bitcoin als Reservestrategie setzen, üben sich andere noch in Zurückhaltung.

Rekordzuflüsse in Bitcoin- und Ethereum-ETFs

Die im Januar 2024 eingeführten Spot-ETFs auf Bitcoin erfreuen sich weiterhin außerordentlich hoher Nachfrage und entwickelten sich im zweiten Quartal 2025 sogar zum wichtigsten Treiber der Kryptomärkte. Laut dem Vermögensverwalter BlackRock flossen allein im Q2 2025 rund 14,1 Milliarden US-Dollar netto in seine Spot-ETFs auf Bitcoin und Ethereum – womit das von BlackRock verwaltete Krypto-Vermögen auf fast 80 Mrd. US-Dollar anstieg. Der anhaltende Kapitalzustrom institutioneller Investoren trieb den Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich bis auf etwa 123.000 US-Dollar, nahe an sein Allzeithoch. Insbesondere BlackRocks Bitcoin-ETF (IBIT) dominierte den Markt: Allein im Juni 2025 verzeichnete dieser Fonds einen Rekordzufluss von 1,23 Mrd. US-Dollar. Insgesamt summieren sich die Jahreszuflüsse in den führenden Bitcoin-ETF damit bereits auf über 13 Mrd. US-Dollar. Diese stetigen Mittelzuflüsse – trotz zwischenzeitlicher Kursrücksetzer – unterstreichen das wachsende Vertrauen großer Anleger in Bitcoin als wertbeständige Anlageklasse, ähnlich wie man es früher bei Gold-ETFs beobachtete.

Auch Ethereum-ETFs gewinnen zunehmend an Fahrt. Nachdem es im ersten Halbjahr zeitweise zu Abflüssen kam, zogen Ether-ETFs im Juli wieder massiv Kapital an. In den USA verzeichneten Ethereum-Spot-ETFs bis Mitte Juli kumuliert über 5 Mrd. US-Dollar an neuen Zuflüssen. Marktbeobachter führen dies auf die jüngste Ether-Rallye (siehe unten) und die Aussicht auf innovative ETF-Produkte zurück – so hat BlackRock einen ETF mit Ethereum-Staking-Funktion beantragt, der Investoren zusätzlich Erträge aus dem Ether-Staking ermöglichen würde. Die rege Nachfrage nach Krypto-ETFs – sowohl auf Bitcoin als auch auf Ether – sorgt für eine Verknappung des verfügbaren Angebots am Spotmarkt und wirkt somit als unterstützender Faktor für die Kursentwicklung beider Kryptowährungen.

Kryptounternehmen an der Börse: Coinbase-Rekorde und Circle-Börsengang

Auch auf den traditionellen Finanzmärkten gab es im Juli neue Meilensteine für die Krypto-Branche. Allen voran erlebte die Aktie der US-Kryptobörse Coinbase einen imposanten Höhenflug. Mitte Juli erreichte die Coinbase-Aktie mit 444,65 US-Dollar ein neues Rekordhoch. In den vergangenen drei Monaten legte das Papier damit um über 140 % zu – eine Entwicklung, die eng mit der allgemeinen Krypto-Rallye zusammenhängt, insbesondere dem Anstieg von Bitcoin auf Rekordniveau. Zudem profitierte Coinbase von positiven Branchennachrichten: Der mit Spannung verfolgte Börsengang von Circle (Emittent des USD-Stablecoins USDC) am 5. Juni verlieh dem gesamten Sektor Schub. Circle wurde erfolgreich an der New Yorker Börse (NYSE) gelistet, womit erstmals seit Coinbase wieder ein großes Krypto-Unternehmen den Schritt an die Börse wagte. Coinbase selbst profitiert von Circles Erfolg insofern, als über die Hälfte der Zinseinnahmen von Coinbase aus USDC-Reserven stammt – dem Kernprodukt von Circle.

Ein weiterer Kurstreiber für Coinbase war der regulatorische Durchbruch im Bereich Stablecoins: Am 17. Juni verabschiedete der US-Senat ein umfassendes Stablecoin-Gesetz (GENIUS Act), das Präsident Donald Trump Mitte Juli in Kraft setzte. Dieses erste bundesweite Gesetz für Stablecoins schafft klare Rahmenbedingungen und soll das Vertrauen in Krypto-Dollar stärken (siehe nächster Abschnitt). Die Aussicht auf rechtliche Klarheit in den USA sorgte für Auftrieb bei Unternehmen wie Coinbase, die stark in das Stablecoin- und Kryptogeschäft involviert sind.

Darüber hinaus wird die Kluft zwischen traditionellem Finanzsektor und Krypto weiter überbrückt. Ein bemerkenswertes Signal lieferte die Investmentfirma Charles Schwab, die über 10 Billionen US-Dollar an Kundengeldern verwaltet: Schwab kündigte an, demnächst direkten Handel mit Bitcoin und Ether für seine Millionen von Kunden anzubieten. Dieser Schritt eines so großen Finanzplayers zeigt, dass Kryptowährungen immer mehr als integraler Bestandteil des Finanzmarktes angesehen werden. Insgesamt untermauern diese Entwicklungen – Rekordbewertungen einer Krypto-Aktie, neue Börsengänge und das Öffnen traditioneller Handelsplattformen für Krypto – die fortschreitende Mainstream-Adoption der Kryptowelt.

USA verabschieden Stablecoin-Gesetz GENIUS Act

Im Juli kam es in den USA zu einem historischen regulatorischen Schritt: Mit dem GENIUS Act („Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act of 2025“) wurde erstmals ein umfassendes Bundesgesetz zur Regulierung von Stablecoins verabschiedet. Präsident Trump unterzeichnete das Gesetz am 18. Juli 2025, nachdem es vom Kongress parteiübergreifend unterstützt worden war. Das GENIUS-Gesetz schafft einen einheitlichen Rechtsrahmen für sogenannte Payment-Stablecoins – also stabile Kryptowährungen, die 1:1 an Fiatgeld (vornehmlich den US-Dollar) gekoppelt sind.
Zentrales Element des Gesetzes ist der Anlegerschutz und die Sicherung der Stablecoin-Stabilität. Emittenten von Stablecoins müssen künftig hundertprozentige Reservesicherung nachweisen. Das heißt, jeder ausgegebene Stablecoin-Token muss vollständig durch liquide Sicherheiten wie US-Dollar oder kurzfristige US-Staatsanleihen gedeckt sein. Zudem sind monatliche, öffentlich einsehbare Berichte über die Zusammensetzung der Reserven verpflichtend, und irreführende Aussagen – etwa dass ein Stablecoin von der Regierung garantiert oder gesetzliches Zahlungsmittel sei – sind ausdrücklich verboten. Das Gesetz harmonisiert die bislang unterschiedlichen bundesstaatlichen Regelungen, sodass einheitliche Standards in allen US-Bundesstaaten gelten.

Neben finanzieller Solidität adressiert der GENIUS Act auch Finanzkriminalität und Systemrisiken. Stablecoin-Emittenten unterliegen nun dem Bank Secrecy Act und müssen strikte Anti-Geldwäsche-Programme einführen. Sie sind verpflichtet, verdächtige Transaktionen zu melden, Sanktionslisten abzugleichen und im Bedarfsfall einzelne Wallet-Adressen einfrieren oder Stablecoin-Einheiten einf lösen zu können, sofern gerichtliche Anordnungen dies verlangen. Im Insolvenzfall eines Stablecoin-Herausgebers werden die Ansprüche der Stablecoin-Inhaber vorrangig bedient, um Nutzerverluste zu minimieren.

Die Implementierung des GENIUS Act wird als Meilenstein für die Krypto-Branche gewertet. Er verspricht einerseits besseren Schutz und Vertrauen für Verbraucher, andererseits stärkt er die Position der USA im globalen Krypto-Wettlauf. Durch die Anbindung der Stablecoin-Reserven an US-Staatsanleihen könnte das Gesetz sogar die Nachfrage nach US-Schuldtiteln erhöhen und die Rolle des Dollars als Weltreservewährung untermauern. Insgesamt signalisiert diese Regulierung, dass die Vereinigten Staaten gewillt sind, Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte nachhaltig zu integrieren, anstatt sie in einer Grauzone zu belassen. Für Krypto-Unternehmen wie Circle (USDC) oder Paxos (USDP) schafft dies klare Leitplanken und könnte in Zukunft noch mehr institutionelles Kapital in den Stablecoin-Markt ziehen.

Unternehmen erhöhen ihre Bitcoin-Bestände weiter

  • Der Trend, Bitcoin als Teil der Unternehmensstrategie in die Bilanz aufzunehmen, setzte sich im Juli unvermindert fort. Mehrere Firmen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen meldeten zusätzliche Bitcoin-Käufe, womit sie ihre Reserven aufstockten. Diese Entwicklung unterstreicht das wachsende Vertrauen von Unternehmen in Bitcoin als langfristigen Wertspeicher. Zu den wichtigsten Meldungen gehören:
  • MicroStrategy („Strategy“) – USA: Die Firma von Michael Saylor hat erneut große Mengen Bitcoin erworben. Allein in der ersten Julihälfte kaufte MicroStrategy rund 4.225 BTC hinzu. Insgesamt überschritt ihr Bestand damit die Marke von 600.000 BTC und liegt nun bei ca. 601.550 Bitcoin. Mitte Juli gab das Unternehmen bekannt, inzwischen sogar über 607.000 BTC zu halten – das entspricht mehr als 3 % aller im Umlauf befindlichen Bitcoins. Zum aktuellen Kurs hat diese Position einen Gegenwert von über 70 Mrd. US-Dollar. MicroStrategy festigt damit seinen Status als größter bitcoinhaltender Konzern weltweit.
  • Sequans – Frankreich: Überraschend kam die Ankündigung, dass Sequans Communications, ein französischer Hersteller von IoT-Chips, Bitcoin in seine Firmenkasse aufgenommen hat. Im Juli kaufte Sequans 683 BTC und hält nun insgesamt 1.053 Bitcoin in seiner Bilanz. Für ein Unternehmen aus der Halbleiterbranche ist dies ein ungewöhnlicher Schritt, der jedoch zeigt, dass selbst Industrieunternehmen Bitcoin als Reserveasset in Betracht ziehen.
  • The Blockchain Group – Europa: Die französische Tech-Investmentfirma The Blockchain Group baute ihre Bitcoin-Reserven ebenfalls aus. Sie erwarb 29 BTC hinzu und hält jetzt insgesamt 1.933 BTC. Bereits in früheren Monaten hatte das Unternehmen sukzessive Bitcoin gekauft. Dieser erneute Zukauf unterstreicht die langfristige Ausrichtung und das Vertrauen in die Wertsteigerung von Bitcoin.
  • Metaplanet – Japan: Das japanische Investmentunternehmen Metaplanet, das bereits im Mai für Schlagzeilen sorgte, hat erneut aufgestockt. Nach dem großen Ankauf im Frühjahr (+2.800 BTC auf 7.800 BTC) kaufte Metaplanet im Juli weitere 797 BTC. Sein Bestand nähert sich damit der Marke von 8.600 BTC. Metaplanet ist eines der asiatischen Vorzeigeunternehmen, die früh auf Bitcoin als Teil der Anlagestrategie gesetzt haben.

Die oben genannten Beispiele verdeutlichen, dass das Interesse branchenübergreifend und global ist – von US-Techfirmen über europäische Industrieunternehmen bis hin zu asiatischen Investmenthäusern. Viele dieser Firmen sehen Bitcoin als “digitales Gold” oder als strategische Reserve, um gegen Inflation und Währungsrisiken abzusichern. Das Jahr 2025 bestätigt damit den Trend der letzten Jahre: Immer mehr Unternehmen diversifizieren ihre Treasury und betrachten Krypto-Assets als legitimen Bestandteil der Unternehmensfinanzen. Es bleibt spannend zu beobachten, ob sich diese Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte noch beschleunigt und welche Auswirkungen die zusätzliche Nachfrage seitens der Firmen auf den Bitcoin-Kurs haben wird.

Hackerangriffe auf den Kryptosektor reißen nicht ab

Leider blieben auch im Juni und Juli negative Schlagzeilen durch Cyberangriffe auf Kryptodienste nicht aus. Ein aktueller Bericht zeigt, dass die ersten sechs Monate 2025 die verlustreichsten in der Geschichte der Branche waren: Über 2,1 Milliarden US-Dollar wurden im ersten Halbjahr durch Hacks und Exploits erbeutet – so viel wie noch nie zuvor in einem vergleichbaren Zeitraum. Besonders alarmierend ist, dass laut Analysen etwa 70 % der gestohlenen Gelder (rund 1,6 Mrd. US-Dollar) auf das Konto von staatlich gelenkten Hackergruppen aus Nordkorea gehen. Dieser Wert beinhaltet auch den größten Krypto-Diebstahl aller Zeiten: Im Februar 2025 wurde die zentrale Kryptobörse Bybit Opfer eines Hacks, bei dem unglaubliche 1,5 Mrd. US-Dollar entwendet wurden – mutmaßlich verübt von einer nordkoreanischen Einheit. Solche staatlich orchestrierten Angriffe stellen neue Dimensionen dar und zeigen, wie sehr Kryptowährungen ins Visier professioneller Hacker-Kollektive geraten sind.

Doch Nordkorea ist nicht das einzige Beispiel für Cyberkriminalität mit staatlichem Hintergrund. Mitte Juni hat eine offenbar mit Israel in Verbindung stehende Hackergruppe namens Gonjeshke Darande (Predatory Sparrow) die iranische Kryptobörse Nobitex angegriffen. Dabei erbeuteten die Angreifer rund 90 Mio. US-Dollar – offenbar als Vergeltung für die mutmaßliche Nutzung der Plattform zur Umgehung von Sanktionen. Auffällig an diesem Fall: Die gestohlenen Coins wurden an sogenannte Vanity-Adressen geschickt, die von niemandem kontrolliert werden können, was darauf hindeutet, dass der Angriff eher politisch motiviert war als profitgetrieben.

Neben diesen Großvorfällen gab es mehrere weitere DeFi-Hacks und Exploits, wenngleich im Umfang deutlich kleiner. Laut Sicherheitsforschern wurden im Juni vier Vorfälle registriert, bei denen jeweils mindestens 1 Mio. US-Dollar aus DeFi-Protokollen entwendet wurden. Im Vergleich zu früheren Jahren hat sich jedoch die Natur der Angriffe verlagert: Über 80 % der gestohlenen Gelder resultieren 2025 aus Angriffen auf Infrastrukturebene, z.B. aus kompromittierten privaten Schlüsseln, gehackten Wallets oder Manipulationen von Benutzeroberflächen. Klassische Smart-Contract-Schwachstellen (wie Flashloan-Attacken oder Reentrancy-Bugs) machten hingegen nur etwa 12 % der Verluste aus. Diese Entwicklung zeigt, dass Social Engineering und Insider-Zugriffe immer häufiger zum Einfallstor werden – eine Herausforderung, der sich die Branche stellen muss.

Die jüngsten Vorfälle – von Coinbase und Cetus im Mai bis hin zu den oben genannten Angriffen – dienen als Mahnung, dass Sicherheit und Risikomanagement weiterhin oberste Priorität in der Kryptobranche haben müssen. Börsen und Protokolle investieren bereits verstärkt in Sicherheitsaudits, Bug-Bounty-Programme und Nutzeraufklärung. Dennoch bleibt das Vertrauen der Anleger fragil, solange solch hohe Summen in kurzer Zeit gestohlen werden können. Für die kommenden Monate ist zu hoffen, dass strengere Sicherheitsstandards, bessere Versicherungslösungen und gegebenenfalls regulatorische Anforderungen (z.B. an die Verwahrung von privaten Schlüsseln) dazu beitragen, die Verluste durch Hacks einzudämmen.

Ethereum: Rallye nach Pectra-Upgrade und optimistischer Ausblick

Ethereum knüpft im Juli nahtlos an die positive Entwicklung nach seinem großen Pectra-Upgrade vom Mai an. Das Netzwerk-Upgrade – das bedeutendste seit dem Merge 2022 – wurde Anfang Mai erfolgreich implementiert und brachte Verbesserungen wie Smart-Accounts, höheres Staking-Limit (2048 ETH pro Validator) und günstigere Transaktionsgebühren für Layer-2-Lösungen. Schon direkt im Anschluss zog der Ether-Kurs spürbar an (innerhalb weniger Tage +50 %). Im Juli erreichte Ethereum nun eine neue Dynamik: ETH erlebte eine eindrucksvolle Kursrallye und stieg zeitweise um über 70 % gegenüber dem Vormonat. In den vergangenen drei Monaten hat sich der Ether-Kurs sogar mehr als verdoppelt. Mitte Juli durchbrach ETH erstmals seit 2022 wieder die Marke von 3.000 US-Dollar und notierte bei rund 3.775 US$. Damit rückt auch das Allzeithoch von 4.867 US$ (aus November 2021) wieder in greifbare Nähe. Chartanalysten sehen aktuell viele bullische Signale und ziehen Parallelen zur letzten Rekordphase 2021.

Mehrere Faktoren befeuern die Ether-Rallye. Zum einen folgen institutionelle Investoren nun verstärkt Ethereum, ähnlich wie zuvor Bitcoin: Institutionelle Halter akkumulieren Berichten zufolge ETH in Milliardenhöhe, was die Nachfrage anzieht. Zum anderen hat die ETF-Thematik nun auch Ethereum erreicht – und zwar mit zusätzlichen Innovationen. Die in den USA handelbaren Ethereum-Spot-ETFs verzeichnen wieder deutliche Zuflüsse (siehe oben), und es steht sogar die Einführung von Ethereum-ETFs mit Staking-Funktion im Raum. Sollte ein solcher ETF genehmigt werden, könnten Investoren über regulierte Produkte Erträge aus dem Ethereum-Staking erzielen, was ein völlig neues Anlegerpublikum anziehen dürfte. Marktbeobachter spekulieren, dass dies ein Gamechanger sein könnte, der ETH perspektivisch sogar in Richtung 10.000 US-Dollar treiben kann. Schließlich sorgen auch Makrofaktoren und politische Impulse für Rückenwind: Die allgemeine Risikofreude an den Märkten, die regulatorischen Klarheiten (wie das US-Stablecoin-Gesetz) und die Abnahme der Inflation spielen Kryptowerte wie Ether in die Karten.

Auch technologisch ruht sich Ethereum nicht aus. Kaum ist Pectra etabliert, blicken Entwickler und Community bereits auf das nächste große Upgrade namens „Fusaka“, das für November 2025 geplant ist. Fusaka soll weitere Verbesserungen bringen – unter anderem in Form von PeerDAS (Peer-to-Peer Data Availability Sampling) zur besseren Skalierung sowie neuen Ethereum Improvement Proposals (EIP-7825 und EIP-7951), die Gebühren nochmals senken und Smart-Contract-Funktionalitäten erweitern. Die Ethereum-Community erhofft sich davon einen Leistungsschub, der das Netzwerk für zukünftiges Wachstum wappnet. Einige Analysten halten es für möglich, dass Ethereum mit diesen fundamentalen Stärken und anhaltender Nachfrage die psychologisch wichtige 5.000-Dollar-Marke ins Visier nimmt.

Insgesamt präsentiert sich Ethereum im Juli 2025 so stark wie lange nicht mehr – sowohl fundamental (durch technische Upgrades) als auch markttechnisch (durch steigende Kurse und Investoreninteresse). Es wird spannend zu beobachten sein, ob Ether diesen Schwung beibehält und vielleicht schon bald ein neues Allzeithoch erreicht. Gelingt es Ethereum, ähnlich wie Bitcoin im vergangenen Jahr sein früheres Rekordniveau zu übertreffen, würde dies die zweite Hälfte des Krypto-Jahres 2025 äußerst optimistisch einläuten. Angesichts der anstehenden Fusaka-Aktualisierung und der zunehmenden institutionellen Beteiligung stehen die Chancen nicht schlecht, dass Ethereum seine Erfolgsgeschichte fortschreibt – selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass das Marktumfeld freundlich bleibt und keine unvorhergesehenen Schocks eintreten.

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Über den Autor

Julian Kampmann

About the Author: Julian Kampmann

ist Vermögensbetreuer und Experte für Digitale Assets. Einer der Schwerpunkte seiner Arbeit liegt in der Entwicklung und Umsetzung von Portfolio-Strategien mit Bezug auf Kryptowährungen.
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