Kryptonewsletter März 2025

Werbemitteilung | Im März 2025 zeigten sich die Krypto- und Aktienmärkte überwiegend von ihrer ruhigen, seitwärtsgerichteten Seite. Doch abseits der Kursbewegungen entwickelte sich im Hintergrund eine spürbare Dynamik – insbesondere im Bereich der Stablecoins. Diese Analyse beleuchtet den aktuellen Stablecoin-Boom in den USA und stellt die Frage, ob diese Entwicklung wirklich nachhaltig und sinnvoll ist.

28. März 2025

7 min.

Julian Kampmann

Goldene Schachfigur Springer im Vordergrund, unscharfe Schachfigur König im Hintergrund.

©Copyright: PVV-AG

Stablecoins en Masse: Wer braucht so viele?

Die Schlagzeile der Woche war zweifellos die Ankündigung von gleich vier neuen Stablecoin-Projekten in den USA:

1.Wyoming (WYST): Der US-Bundesstaat wagte den Vorstoß und kündigte einen eigenen Stablecoin (WYST) an, der bereits im zweiten Quartal getestet und möglicherweise im Juli offiziell eingeführt werden soll. Der Multichain-Ansatz, der Ethereum, Avalanche und Solana einschließt, sowie die Überbesicherung durch US-Staatsanleihen sollen für Stabilität sorgen. US-Senator Tom Emmer äußerte Bedenken hinsichtlich einer verkappten CBDC, die von Wyoming zurückgewiesen wurden. Das Kalkül dahinter: Geringere Gebühren und mehr Flexibilität für Bürger, sogar beim Kauf von Schusswaffen, im Vergleich zu privaten Emittenten.

2.Fidelity: Der weltweit drittgrößte Vermögensverwalter arbeitet an einem eigenen Stablecoin, der direkt mit USDT und USDC konkurrieren soll. Dies ergänzt Fidelitys Krypto-Strategie, zu der auch ein tokenisierter US-Geldmarktfonds gehört, der Ende Mai erscheinen soll.

3.Custodia Bank: Die Custodia Bank aus Wyoming hat in Zusammenarbeit mit der texanischen Vantage Bank einen Deposit-Token auf der Ethereum-Blockchain getestet. Dies ist das erste Mal, dass US-Banken einen „US-Dollar“ auf einer öffentlichen Blockchain emittieren. Im Gegensatz zu Emittenten wie Circle und Tether wird dieser Stablecoin durch vollständig gedeckte Bankeinlagen besichert.

4.World Liberty Financial (USD1): Das von Donald Trump unterstützte Projekt stellte seinen eigenen Stablecoin „USD1“ vor, wobei BitGo als Verwahrer fungiert. Ursprünglich auf Ethereum und Binance Smart Chain emittiert, hat WLFI über einen öffentlichen Token-Sale mehr als 550 Millionen USD eingenommen.

Diese Entwicklung wirft die Frage auf: Wie viele Stablecoins sind genug? Reicht es, einen Stablecoin zu emittieren, oder braucht es mehr, um im hart umkämpften Markt erfolgreich zu sein?

Herausforderungen im Stablecoin-Markt

Der Stablecoin-Markt ähnelt dem globalen Cola-Geschäft: Es ist relativ einfach, eine neue Marke zu kreieren, aber äußerst schwierig, das von Coca-Cola und Pepsi dominierte Duopol zu durchbrechen. Die eigentliche Herausforderung liegt nicht in der Emission selbst, sondern im Aufbau eines reichhaltigen Ökosystems rund um den Token, der Etablierung tiefer Liquidität und der Schaffung nachhaltiger Nachfrage.

Selbst ein Fintech-Gigant wie PayPal verdeutlicht diese Hürde: Trotz massiver Anreizprogramme und einer globalen Nutzerreichweite kommt der PYUSD-Token nach anderthalb Jahren lediglich auf eine Marktkapitalisierung von 785 Millionen Dollar – ein Bruchteil im Vergleich zu Circle (60 Milliarden) oder dem Marktführer Tether (144 Milliarden Dollar).

BMF-Schreiben zu Kryptosteuern: Die drei wichtigsten Takeaways

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat nach fast drei Jahren ein aktualisiertes Schreiben zur Besteuerung von Kryptowerten veröffentlicht. Dieses bringt sowohl wichtige Klarstellungen als auch neue Anforderungen für Anleger mit sich.

1.Verschärfte Dokumentationspflichten

Das neue BMF-Schreiben fordert eine lückenlose und nachvollziehbare Dokumentation aller Krypto-Transaktionen. Fehlende oder unvollständige Nachweise können zu Steuerschätzungen durch das Finanzamt führen, was potenziell hohe Nachzahlungen zur Folge haben kann. Wesentliche Angaben umfassen Kauf- und Verkaufszeitpunkt, Tokenmenge und Kurswert, unabhängig vom Handelsplatz (CEX oder DEX).

2.Präzisierung bei Staking und Lending

Lending

Die Besteuerung von Lending-Zinsen als sonstige Einkünfte zum Zeitpunkt des Zuflusses wurde bestätigt. Das Schreiben stellt klar, dass die Haltefrist für verliehene Tokens nicht auf zehn Jahre verlängert wird.

Staking

Das BMF unterscheidet nun explizit zwischen passivem und aktivem Staking:

-Passives Staking: Rewards werden als sonstige Einkünfte besteuert.
-Aktives Staking: Kann unter Umständen als gewerbliche Tätigkeit eingestuft werden.

Für beide Formen gilt: Die Haltefrist verlängert sich nicht auf zehn Jahre.

Claiming-Regelung

Rewards müssen spätestens zum 31.12. eines Jahres versteuert werden, unabhängig vom Claiming-Status. Ausnahme: Nicht-transferierbare Tokens.

3.Differenzierte Betrachtung von Token-Typen

Payment/Currency Token: Nutzung als Zahlungsmittel gilt als Veräußerung. Steuerfrei nach einem Jahr Haltedauer.
Utility Token: Nutzung für vorgesehene Leistung ist nicht steuerpflichtig. Handel unterliegt der einjährigen Spekulationsfrist.

Security Token:
– mit Kapitalforderung: Erträge und Verkaufsgewinne zählen zu Einkünften aus Kapitalvermögen (Abgeltungsteuer 25%).
– Ohne Kapitalforderung: Behandlung wie Utility Token.

Diese Präzisierungen bieten Anlegern mehr Klarheit, erfordern aber auch eine sorgfältigere Dokumentation und Handhabung ihrer Krypto-Aktivitäten.

Fidelity plant Ethereum-basierten US-Staatsanleihenfonds „OnChain“

Der US-amerikanische Vermögensverwalter Fidelity Investments hat bei der US-amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde einen Antrag auf Registrierung einer tokenisierten Version seines US-Dollar-Geldmarktfonds auf Ethereum eingereicht. Der Fonds trägt den Namen „OnChain“ und zielt darauf ab, Transaktionen des Fidelity Treasury Digital Fund (FTDF) transparenter und nachvollziehbarer zu gestalten. FTDF ist ein 80 Millionen Dollar schwerer Fonds, der fast ausschließlich aus US-Staatsanleihen besteht. Es wird erwartet, dass „OnChain“ am 30. Mai in Kraft tritt, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden. Fidelity betont, dass die US-Staatsanleihen selbst nicht direkt tokenisiert werden. Dieser Schritt folgt dem Trend, dass Vermögensverwalter zunehmend auf die Blockchain-Technologie setzen, um Staatsanleihen, Anleihen und private Kredite zu tokenisieren. Der Markt für die RWA-Tokenisierung (Real World Assets) für Treasury-Produkte wird derzeit auf 4,78 Milliarden Dollar geschätzt, wobei der BlackRock USD Institutional Digital Liquidity Fund (BUIDL) mit 1,46 Milliarden Dollar führend ist. Über 3,3 Milliarden Dollar an RWAs werden im Ethereum-Netzwerk tokenisiert, gefolgt von Stellar mit 465,6 Millionen Dollar. Robbie Mitchnick, Leiter der Kryptoabteilung von BlackRock, erklärte kürzlich, dass Ethereum nach wie vor die „natürliche Standardantwort“ für TradFi-Firmen (traditionelle Finanzinstitute) ist, die RWAs Onchain tokenisieren möchten. Die Entscheidung für Ethereum basiere auf dem Wert, den die Kunden der Dezentralisierung, Glaubwürdigkeit und Sicherheit beimessen.

Ausblick

Fidelitys Einstieg in den Bereich der tokenisierten Staatsanleihen auf Ethereum ist ein bedeutsames Zeichen für die wachsende Akzeptanz der Blockchain-Technologie in der traditionellen Finanzwelt. Der Schritt unterstreicht das Potenzial von Blockchain, Transparenz und Effizienz in bestehende Finanzsysteme zu bringen. Durch die Tokenisierung von Vermögenswerten können Transaktionen schneller abgewickelt, Kosten gesenkt und neue Investitionsmöglichkeiten geschaffen werden. Die Tatsache, dass BlackRock und Fidelity, zwei der größten Vermögensverwalter der Welt, Ethereum für ihre Tokenisierungsinitiativen wählen, bestätigt die Bedeutung von Ethereum als führende Plattform für die Tokenisierung von RWAs. Die Entscheidung von BlackRock, mit BUIDL einen eigenen tokenisierten Geldmarktfonds aufzulegen, hatte bereits zuvor ein starkes Signal an den Markt gesendet. Der Schritt von Fidelity bekräftigt diesen Trend und deutet darauf hin, dass die Tokenisierung von Vermögenswerten auf Blockchain-Basis in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird. Anleger sollten die Entwicklung des RWA-Tokenisierungsmarktes aufmerksam verfolgen, da hier erhebliche Wachstumschancen liegen. Die Integration von traditionellen Finanzprodukten mit Blockchain-Technologie verspricht nicht nur höhere Effizienz und Transparenz, sondern auch neue Möglichkeiten für Diversifizierung und Rendite.

Obwohl sich Fidelitys Initiative noch in der Genehmigungsphase befindet, ist sie ein vielversprechendes Beispiel dafür, wie traditionelle Finanzinstitute die Vorteile der Blockchain-Technologie nutzen können, um ihren Kunden innovative Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

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Über den Autor

Julian Kampmann

About the Author: Julian Kampmann

ist Vermögensbetreuer und Experte für Digitale Assets. Einer der Schwerpunkte seiner Arbeit liegt in der Entwicklung und Umsetzung von Portfolio-Strategien mit Bezug auf Kryptowährungen.
Julian Kampmann

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