Marktkommentar Dezember 2024

Werbemitteilung | Der Wahlsieg von Donald Trump hat politische Unsicherheiten reduziert und die US-Aktienmärkte, insbesondere den Russell 2000, deutlich steigen lassen. Für 2025 wird eine Fortsetzung der US-Marktdominanz erwartet, unterstützt durch Deregulierung und Steuersenkungen, jedoch begleitet von Inflationsrisiken und der Möglichkeit von Kursenttäuschungen nach Jahresbeginn.

20. Dezember 2024

6,7 min.

Alexander Reich

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Das Wichtigste in Kürze*:

  • Der Wahlsieg von Donald Trump verringerte die politische Unsicherheit und führte zu einem starken Anstieg der US-Aktienmärkte, insbesondere des Russell 2000.
  • Für 2025 wird eine Fortsetzung der US-Marktdominanz erwartet, getrieben durch Deregulierung und Steuersenkungen, aber begleitet von Inflationsrisiken.
  • Historisch gesehen tendiert der US-Aktienmarkt in den letzten Wochen des Jahres bis in die ersten Januarwochen hinein zu Kursgewinnen, bevor es zu möglichen Enttäuschungen kommt.

* „Das Wichtigste in Kürze“ wurde von einer künstlichen Intelligenz generiert.

Rückblick: Trumps Wahlsieg beflügelt die Märkte

Der November zeigte sich vor allem in den USA von seiner starken Seite: Der deutliche Wahlsieg von Donald Trump verringerte die politische Unsicherheit und sorgte für eine positive Stimmung, die teilweise auch auf andere Regionen ausstrahlte. In Europa stieg der DAX um 2,9 % auf 19.626 Punkte, während der Euro STOXX 50 einen leichten Rückgang um 0,5 % auf 4.804 Punkte verzeichnete. Der STOXX Europe 600 verzeichnete ein moderates Plus von 1 %. Deutlich stärker präsentierte sich der US-Aktienmarkt, angeführt vom Russell 2000, der um beeindruckende 10,8 % auf 2.434 Punkte zulegte. Der S&P 500 stieg um 5,7 % auf 6.032 Punkte und der NASDAQ 100 um 5,2 % auf 20.930 Punkte. Bemerkenswert war auch die Performance des S&P 400 MidCap, der um 8,7 % zulegte. Schwächer zeigten sich die asiatischen Märkte, wo der Nikkei 225 um 2,2 % auf 38.208 Punkte und der Hang Seng Index deutlich um 4,4 % auf 19.423 Punkte nachgaben. Der chinesische CSI 300 konnte sich mit einem leichten Plus von 0,7 % auf 3.916 Punkte behaupten.

Bei den Einzelwerten stach vor allem Tesla mit einem außergewöhnlichen Plus von 38,1 % hervor, womit sich die Unterstützung von Elon Musk für Donald Trump im US-Wahlkampf unmittelbar auszahlte. Innerhalb der Gruppe der Magnificent 7+ zeigte auch Amazon mit einem Plus von 11,5 % eine starke Performance. Im Gegensatz dazu verzeichneten einige GRANOLAS-Unternehmen Rückgänge, wobei Nestlé mit einem Minus von 6,3% am stärksten betroffen war. Bemerkenswert ist die Jahresperformance von NVIDIA, die trotz eines moderaten monatlichen Anstiegs von 4,1 % seit Jahresbeginn ein beeindruckendes Plus von 179,2 % aufweist.

Die Marktstimmung hat sich im Berichtsmonat deutlich entspannt. Der oft als „Angstbarometer“ bezeichnete VIX sank deutlich auf 13,5 Punkte, was auf eine abnehmende Risikowahrnehmung der Anleger hindeutet. Der VDAX entwickelte sich ähnlich und fiel auf 14,6 Punkte. Die Relative-Stärke-Indizes (RSI) für die wichtigsten Indizes bewegten sich überwiegend im neutralen Bereich, wobei der RSI für den S&P 500 mit 65,0 Punkten eine leicht überkaufte Tendenz anzeigte. Der Russell 2000 und der S&P 400 MidCap wiesen mit RSI-Werten von 67,0 ebenfalls auf eine mögliche Überhitzung hin.

Unter den europäischen Aktiensektoren schnitt der Technologiesektor mit einem Plus von 4,4 % am besten ab. Der Sektor Kommunikationsdienste folgte mit einem Plus von 3,3%, während der Industriesektor um 3% zulegte. Auf der anderen Seite des Spektrums verzeichnete der Grundstoffsektor ein Minus von 1,8%, gefolgt vom Gesundheitssektor und dem Sektor zyklischer Konsum mit einem Minus von jeweils 1,3%.

Bei den europäischen Anlagestilen setzte sich das Wachstumssegment mit einem Plus von 1,3% durch. Mid Caps übertrafen mit einem Plus von 2,1% sowohl Large Caps als auch Small Caps, die um 0,5% bzw. 1% zulegten. Value-Aktien verzeichneten einen moderaten Anstieg von 0,8 %.

Der Rohstoffmarkt bot ein gemischtes Bild. Der Goldpreis fiel um 3 % und schloss bei 2.651 US-Dollar pro Unze. Silber verzeichnete einen noch stärkeren Rückgang um 6,2 % auf 30 US-Dollar pro Unze. Auch Kupfer musste Verluste hinnehmen und fiel um 5,9 % auf 8.990 US-Dollar pro Tonne. Der Ölpreis der Sorte Brent blieb nahezu unverändert bei 72 US-Dollar pro Barrel.

Der europäische Rentenmarkt entwickelte sich positiv. Nachranganleihen verzeichneten ein Plus von 1,3 %, während Pfandbriefe um 1 % zulegten. Besonders stark entwickelten sich Staatsanleihen mit einem Plus von 2,3 %. Unternehmensanleihen legten um 1,6% zu. Bemerkenswert war die Entwicklung bei langlaufenden Unternehmensanleihen mit einer Laufzeit von über 15 Jahren, die um 4,2 % zulegten. Die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen sank um 30 Basispunkte auf 2,12 %, die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen um 6 Basispunkte auf 4,22 %.

Auf der Währungsseite hat der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren. Der EUR/USD-Kurs fiel auf 1,058, was einer Abwertung des Euro entspricht.

Ausblick: Chancen und Risiken bleiben stark verknüpft

Trotz zahlreicher Herausforderungen – darunter geopolitische Spannungen, die Zinspolitik der Notenbanken und Unsicherheiten im Vorfeld der US-Wahlen – haben sich die globalen Aktienmärkte bisher deutlich besser entwickelt als zu Jahresbeginn erwartet. Mit Blick auf das kommende Jahr bleiben Chancen und Risiken für Anleger eng beieinander. In unserem Basisszenario für 2025 gehen wir davon aus, dass der US-Aktienmarkt seine Dominanz fortsetzen wird, unterstützt durch Deregulierungsmaßnahmen, Steuersenkungen und ein weiterhin robustes Wirtschaftswachstum. Der erwartete „Trump 2.0“-Effekt treibt die Markterwartungen für die Unternehmensgewinne, insbesondere im Finanz- und Technologiesektor. Gleichzeitig bergen die angekündigten Importzölle Inflationsrisiken, die das Wachstumspotenzial in den USA dämpfen könnten.

Auch in Europa bleibt die Lage schwierig: Die Strukturprobleme in Deutschland, die haushaltspolitischen Herausforderungen in Frankreich oder die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien sind nur einige Beispiele für die problematische Situation in Europa. Mögliche US-Zölle auf EU-Importe würden die Unsicherheiten weiter erhöhen. Doch gerade in dieser pessimistischen Stimmung eröffnen sich Chancen: Unternehmen mit geringer Konjunkturabhängigkeit und Kostensenkungspotenzial dürften an Bedeutung gewinnen. Japan hingegen dürfte weiterhin von der Stabilität seiner Finanzmärkte und den Aktienrückkäufen der dortigen Unternehmen profitieren.

Die globalen Finanzmärkte stehen möglicherweise vor einer Phase der „splendid isolation“, einer Ära, in der eine Politik der Abschottung und der nationalen Autarkie im Vordergrund steht. Die USA sind dafür besonders gut positioniert, da sie eine geringe Abhängigkeit vom Welthandel aufweisen, über eine starke Binnenwirtschaft verfügen und als Land reich an natürlichen Ressourcen wie Energie und Agrargütern sind. Hinzu kommt der technologische Vorsprung im Bereich KI. Der US-Dollar dürfte vor allem gegenüber dem Euro weiter gestützt werden, da die EZB bis Ende 2025 stärkere Zinssenkungen umsetzen dürfte als die US-Notenbank.

Für den laufenden Dezember erwarten wir keine abrupte Trendwende, auch wenn sich der Markt stark auf die Details der künftigen Politik der neuen US-Regierung konzentrieren wird. Die Stimmung dürfte positiv bleiben, aber die hohen Bewertungen in den USA könnten vorübergehend zu Enttäuschungen führen. Diese dürften jedoch erst nach dem Amtsantritt von Donald Trump eintreten, da der US-Aktienmarkt historisch gesehen in den letzten Wochen des Jahres bis in die ersten Januarwochen hinein im Rahmen der Jahresendrallye zu weiteren Kursgewinnen neigt.

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verantwortet das Portfoliomanagement mit dem Schwerpunkt Multi-Asset-Strategien. Darüber hinaus ist er CIIA/CEFA-Charterholder sowie Leiter des Anlageausschusses der PVV AG.
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