Marktkommentar Januar 2025
Werbemitteilung | Der deutliche Vorsprung des DAX und Euro STOXX 50 gegenüber den US-Indizes, angetrieben durch Friedenshoffnungen in der Ukraine und Kapitalzuflüsse nach Europa, kontrastiert mit den Belastungen der US-Märkte durch makroökonomische Risiken und einen starken US-Dollar, während der jüngste Rückgang bei KI-Aktien Zweifel an überzogenen Wachstumserwartungen im Sektor aufwirft.

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Das Wichtigste in Kürze*:
- Der DAX und Euro STOXX 50 übertrafen die US-Indizes deutlich, getrieben durch Hoffnungen auf Frieden in der Ukraine und Kapitalzuflüsse nach Europa.
- Der jüngste Kursrückgang bei KI-Aktien wirft die Frage auf, ob die zuvor hohen Wachstumserwartungen im KI-Sektor möglicherweise überzogen waren und nun einer realistischeren Einschätzung weichen.
- Makroökonomische Risiken und ein starker US-Dollar belasten die US-Märkte und könnten zu temporären Rückgängen führen.
* „Das Wichtigste in Kürze“ wurde von einer künstlichen Intelligenz generiert.
Rückblick: Europäische Märkte überflügeln die USA
Die globalen Aktienmärkte zeigten im vergangenen Monat eine beeindruckende Entwicklung. Besonders die europäischen Indizes erwiesen sich als Spitzenreiter, beflügelt von der Hoffnung auf Frieden in der Ukraine. Gleichzeitig führte die Unsicherheit rund um die Politik von Donald Trump zu verstärkten Kapitalzuflüssen nach Europa. Der DAX legte um beeindruckende 9,2 % zu und schloss bei 21.732 Punkten. Damit übertraf er die Entwicklung anderer wichtiger Indizes deutlich. Der Euro STOXX 50 folgte diesem Trend mit einem robusten Plus von 8,0 %, während der STOXX Europe 600 um 6,3 % zulegte. Diese Dynamik unterstreicht die positive Stimmung der Anleger gegenüber europäischen Aktien. In den Vereinigten Staaten bewegten sich die Märkte ebenfalls aufwärts, wenn auch in moderaterem Tempo. Der S&P 500 verzeichnete ein Plus von 2,7 % und schloss bei 6.041 Punkten. Bemerkenswert war die Divergenz zwischen dem marktkapitalisierungsgewichteten S&P 500 und seiner gleichgewichteten Variante, dem S&P 500 Equal Weight, der mit 3,4 % eine stärkere Performance aufwies. Dies deutet auf eine breitere Marktpartizipation hin, die über die Konzentration auf wenige Schwergewichte hinausgeht. Der technologielastige NASDAQ-100 verzeichnete ein Plus von 2,2 %, während der Russell 2000, der kleinere Unternehmen repräsentiert, um 2,7 % zulegte. Die asiatischen Märkte zeigten ein uneinheitliches Bild. Während der Hongkonger Hang Seng Index ein leichtes Plus von 0,8 % verzeichnete, gab der japanische Nikkei 225 marginal um 0,8 % nach. Der chinesische CSI 300 musste hingegen einen deutlichen Verlust von 3,0% hinnehmen, was die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in der Region widerspiegelt.
Innerhalb der Gruppe der „Magnificent 7“-Aktien war die Performance sehr unterschiedlich. Meta Platforms stach mit einem außergewöhnlichen Anstieg von 17,7 % hervor, gefolgt von Amazon mit einem Plus von 8,3 %. Im Gegensatz dazu verzeichneten NVIDIA einen deutlichen Rückgang von 10,6 % und Apple ein Minus von 5,8 %. Bei den GRANOLAS-Aktien, die als europäisches Pendant zu den Magnificent 7 gelten, stach SAP mit einem beeindruckenden Plus von 12,7 % hervor. Knapp dahinter folgte die Roche Holding mit einem Plus von 11,9 %.
Die Marktstimmung war im Berichtszeitraum überwiegend positiv, was sich auch in den Volatilitätsindizes widerspiegelte. Der VIX, der oft als „Angstbarometer“ des Marktes bezeichnet wird, ging leicht zurück, was auf eine abnehmende Risikoaversion hindeutet. Der VDAX folgte diesem Trend und verzeichnete ebenfalls einen Rückgang. Die Relative-Stärke-Indizes (RSI) für den DAX und den Euro STOXX 50 erreichten mit Werten von 80,0 bzw. 76,0 Niveaus, die auf eine überkaufte Situation hindeuten könnten. Der RSI für den S&P 500 lag mit 55,0 im neutralen Bereich, was auf ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Käufern und Verkäufern am US-Markt hindeutet.
Die Performance der europäischen Aktiensektoren war sehr unterschiedlich. An der Spitze lag der Sektor Kommunikationsdienstleistungen mit einem beachtlichen Plus von 8,9 %. Dicht gefolgt vom Finanzsektor mit einem Plus von 8,4%. Das Schlusslicht bildeten die Versorger mit einem moderaten Plus von 2,5 % und die Basiskonsumgüter mit 2,4 %.
Bei den europäischen Anlagestilen setzte sich die Wachstumsorientierung durch. Growth-Aktien legten um 6,9 % zu und übertrafen damit Value-Aktien, die um 5,9 % zulegten. Gemessen an der Marktkapitalisierung schnitten Large Caps mit einem Plus von 6,6 % am besten ab, gefolgt von Mid Caps mit 5,7 % und Small Caps mit 4,0 %.
Auf dem Rohstoffmarkt verzeichnete Gold einen beachtlichen Preisanstieg von 7,8 % und schloss bei 2.812 USD pro Unze. Silber übertraf diese Performance mit einem Anstieg von 8,4 % auf 31 USD pro Unze. Der Rohölpreis der Sorte Brent stieg moderat um 3,4 % auf 76 USD pro Barrel, während sich Kupfer mit einem Plus von 1,2 % auf 9.051 USD pro Tonne verhalten entwickelte.
Bei den europäischen Anleihen zeigte sich ein differenziertes Bild. Nachranganleihen verzeichneten mit 0,8 % den stärksten Anstieg, gefolgt von Unternehmensanleihen mit einem Plus von 0,4 %. Pfandbriefe legten um 0,2 % zu, während Staatsanleihen einen leichten Rückgang von 0,2 % verzeichneten. Bei den Laufzeiten zeigten sich kurzfristige Anleihen tendenziell stabiler als ihre langfristigen Pendants. Die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen stieg um 7 Basispunkte auf 2,46 %, während die Rendite 10-jähriger US-Treasuries um 8 Basispunkte auf 4,51 % fiel.
Am Devisenmarkt wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar leicht auf. Der EUR/USD-Kurs schloss bei 1,037 und damit etwas stärker als im Vormonat.
Ausblick: Belastungsfaktoren häufen sich
Der US-Aktienmarkt zeigt derzeit eine nachlassende Dynamik, da institutionelle Investoren, Privatanleger und Unternehmen (Aktienrückkäufe) bereits in großem Umfang investiert sind. Während diese breite Marktbeteiligung in der Vergangenheit für Stabilität gesorgt hat, mehren sich nun die Anzeichen für eine nachlassende Kaufbereitschaft bei Kursrückgängen. Insbesondere das KI-Segment, das in den letzten Jahren ein Wachstumstreiber war, gerät zunehmend unter Druck.
Ein Beispiel für diese Entwicklung sind Meldungen, wonach Microsoft Leasingverträge für Rechenzentren kündigen will, um die Kostenstruktur besser an die Umsätze anzupassen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Wachstumserwartungen im Bereich Künstliche Intelligenz zu optimistisch waren. Dennoch hält Microsoft an den geplanten KI-Investitionen von über 80 Milliarden US-Dollar im laufenden Jahr fest. Gleichzeitig kritisierte Microsoft-CEO Satya Nadella den derzeitigen Hype um „Artificial General Intelligence“ (AGI) als „sinnloses Benchmark-Hacking“, also die Tatsache, dass Forscher ihre KI so optimieren, dass sie in bestimmten standardisierten Tests besonders gut abschneidet, ohne dass dies unbedingt einen echten Fortschritt darstellt. Er plädiert stattdessen für eine Fokussierung auf praktische KI-Anwendungen, die einen echten wirtschaftlichen Nutzen bringen.
Neben den Unsicherheiten im KI-Sektor gibt es weitere Belastungsfaktoren für den US-Aktienmarkt. Die Kaufkraft scheint zunehmend erschöpft, so dass künftige Marktrückgänge möglicherweise nicht mehr so schnell aufgefangen werden wie in der Vergangenheit. Ein saisonaler Faktor ist der bevorstehende Rückgang der Aktienrückkäufe, die den Markt bisher gestützt haben. Diese laufen Mitte März weitgehend aus. Zudem könnten die jährlichen Steuerzahlungen im Frühjahr zu verstärkten Aktienverkäufen von Privatanlegern führen, was traditionell zu zusätzlichen Marktrückgängen führt.
Makroökonomische Risiken verschärfen die Situation zusätzlich. Die anhaltend hohe Inflation könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, Zinssenkungen weiter hinauszuzögern oder sogar eine restriktivere Geldpolitik zu verfolgen. Gleichzeitig bestehen fiskalische Unsicherheiten, insbesondere die Möglichkeit neuer protektionistischer Maßnahmen (Zölle). Während sich die Investoren bisher eher auf die möglichen positiven Auswirkungen der Politik von Donald Trump konzentrierten, steigt nun die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Wirtschaft durch die bisherigen Maßnahmen der Trump-Administration vorübergehend negativ beeinflusst wird. Zudem belastet der starke US-Dollar die Wettbewerbsfähigkeit international tätiger US-Unternehmen.
Insgesamt deuten mehrere Faktoren auf eine vorübergehende Schwäche des US-Aktienmarktes hin. Eine Reduktion des US-Aktienanteils im Portfolio und eine stärkere Diversifikation in andere Regionen und Anlageklassen, wie z.B. Investment-Grade-Unternehmensanleihen, könnte daher eine sinnvolle Strategie sein.
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