Marktkommentar Oktober 2025
Werbemitteilung | Milliardeninvestitionen und neue OpenAI-Allianzen, verstärkt durch die US-Zinssenkung, haben die Tech-Rally befeuert. Die Gewinne konzentrierten sich auf Mega-Caps und KI-Werte, Mid/Small Caps hinkten hinterher – und angesichts KI-Euphorie sowie harter USA-China-Rhetorik ist mit hoher Volatilität zu rechnen; Flexibilität und Qualitätsfokus bleiben entscheidend.

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Das Wichtigste in Kürze*:
• Milliardeninvestitionen und neue Allianzen von OpenAI mit anderen Tech-Unternehmen trieben die Tech-Rally – verstärkt durch die US-Zinssenkung als geldpolitischen Rückenwind.
• Mega-Caps und KI-Werte dominierten die Kursgewinne, während Mid- und Small-Caps zurückblieben – ein Zeichen für selektive Marktstärke statt einer breiten Hausse.
• Die KI-Euphorie und die Hardball-Rhetorik zwischen den USA und China lassen auf hohe Volatilität schließen – Flexibilität und Qualität bleiben das Gebot der Stunde.
* „Das Wichtigste in Kürze“ wurde von einer künstlichen Intelligenz generiert.
Rückblick: OpenAI & Fed beflügeln die Börsen
Im September profitierten die globalen Aktienmärkte spürbar von einer neuen Welle technologischer Euphorie. Diese wurde durch die expansiven Investitions- und Infrastrukturinitiativen von OpenAI sowie die Zinssenkung der US-Notenbank befeuert. OpenAI setzte mit milliardenschweren Partnerschaften – insbesondere mit NVIDIA und Microsoft – frische Impulse für den gesamten KI-Komplex. Im Zusammenspiel mit der geldpolitischen Entlastung fungierte OpenAI als Katalysator für die kräftige Erholung des Technologiesegments. OpenAI avancierte zum dominierenden Treiber der Marktdynamik und bescherte den US-Aktienmärkten den besten September seit über 15 Jahren.
Während der Euro STOXX 50 um 3,3 % anzog, gab der DAX marginal um 0,1 % nach. Der STOXX Europe 600 legte um 1,5 % zu, blieb damit jedoch hinter den großen US-Benchmarks zurück. Im DAX fiel auf Einzeltitelebene die Spreizung besonders ins Auge: Rheinmetall sprang um 17,6 % nach oben und notiert seit Jahresbeginn mit einem Plus von 223,6 % auf einem Extremwert. RWE gewann 10,2 % und Airbus 10,0 %. Dagegen verzeichneten Symrise mit −10,7 %, Beiersdorf mit −9,9 % und die Deutsche Börse mit −9,2 % deutliche Rückgänge. In der Gruppe der GRANOLAS ragte ASML mit einem Monatsplus von 30,1 % und einem auffällig hohen RSI heraus, während Novo Nordisk mit −43,2 % seit Jahresbeginn ein negativer Ausreißer bleibt. In den USA stiegen der S&P 500 um 3,5 % und der NASDAQ 100 um 5,4 %, während der S&P 500 Equal Weight lediglich um 0,9 % und der S&P 400 MidCap um 0,3 % zulegten und damit die Dominanz der Schwergewichte unterstrichen. Innerhalb der „Magnificent 7+” glänzten Tesla mit 33,2 %, Alphabet mit 14,3 %, NVIDIA mit 7,1 % und Apple mit 9,7 %, während Amazon mit −4,1 % und Meta mit −0,5 % schwächer tendierten. Im Small-Cap-Segment verbesserte sich der Russell 2000 um 3,0 %, blieb im Jahresverlauf jedoch hinter den Megacaps zurück. In Asien punkteten der Nikkei 225 mit 5,2 % und der Hang Seng mit 7,1 %. Der chinesische CSI 300 legte um 3,2 % zu.
Das Marktsentiment hellte sich insgesamt auf. Während sich der VIX aufwärts bewegte (16,3), ging der VDAX zurück (16,2), was die relative Ruhe im Euroraum widerspiegelt. Die kurzfristige Marktbreite blieb verhalten, doch die Leitindizes signalisierten keinen Extremzustand: Der RSI liegt beim DAX bei 54,0, beim Euro STOXX 50 bei 64,0 und beim S&P 500 bei 66,0 und damit im neutralen bis leicht überkauften Bereich. Extremwerte über 70 blieben in den Leitindizes aus und deuten vorerst nicht auf eine unmittelbare Trendwende hin.
In den europäischen Sektoren gab es im Monatsverlauf ausgeprägte Gewinner und Verlierer. An der Spitze lag Technologie mit +11,5 %, dicht gefolgt von Industrials mit +3,9 %, Nicht-Basiskonsum mit +3,5 % sowie Versorgern mit +2,6 %. Am anderen Ende der Skala standen Basiskonsum mit −3,9 %, Energie mit −2,7 % und Kommunikation mit −1,9 %, während Gesundheit mit −1,7 % ebenfalls nachgab. Stilistisch profitierten zyklischere Cluster und Qualitäts-Tech, während defensivere Konsumgüter unter Druck gerieten.
Bei den europäischen Investmentstilen zeigte sich eine klare Hierarchie: Growth (+2,3 %) schlug Value (+0,6 %), Large Caps (+1,8 %) outperformten Mid Caps (+0,2 %) und Small Caps (0,0 %). Die Marktbreite blieb somit eingeschränkt, da die Wertentwicklung in Richtung wachstumsstarker und höher kapitalisierter Titel verlief.
An den Rohstoffmärkten setzten Edelmetalle die Hausse fort. Gold schloss den Monat bei 3.825 USD je Unze, Silber bei 47 USD. Beide verzeichneten zweistellige Monatsgewinne und überhitzte Momentumsignale. Industriemetalle folgten mit Rückenwind: Kupfer beendete den Monat bei 10 332 USD je Tonne. Dagegen tendierte Brent-Rohöl schwächer und schloss bei 67 USD je Barrel, was den Druck aus dem Energiesektor mit erklärt.
Europäische Anleihen verzeichneten im Aggregat moderate Kurszuwächse, wobei die Dispersion hinsichtlich Laufzeit und Bonität bestehen blieb. Breite Indizes von Unternehmensanleihen stiegen um 0,4 %, während Nachranganleihen mit 0,7 % fester schlossen. Das lange Ende der Unternehmensanleihen gewann 1,5 %, bleibt jedoch seit Jahresbeginn mit −2,5 % deutlich im Minus. Pfandbriefe bewegten sich auf Gesamtmarktbasis seitwärts (0,0 %), kurzlaufende Pfandbriefe legten leicht um 0,1 % zu.
Am Devisenmarkt wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar auf: Zum Monatsultimo notierte EUR/USD bei 1,173.
Bei Kryptowährungen trat eine Gegenläufigkeit auf: Während Bitcoin bei 114.221 USD schloss und aufwertete, verzeichnete Ether bei 4.154 USD eine Abwertung.
Ausblick: KI-Boom trifft auf Hardball-Politik
Für den kommenden Monat rechnen wir mit einem besonders turbulenten Marktumfeld, in dem KI-Narrative, Unternehmenszahlen und geopolitische Spannungen gleichzeitig als Treiber fungieren. Die Q3-Berichtssaison dürfte erneut für eine Polarisierung sorgen: Während ausgewählte Tech- und KI-Unternehmen weiterhin über den Erwartungen liegen und ihre Dominanz bekräftigen, werden Unternehmen mit schwächerer Preissetzungsmacht oder erhöhter Sensitivität gegenüber Handelsrisiken unter Druck geraten. Die Spannweite der Gewinner und Verlierer dürfte größer sein als in ruhigen Marktphasen.
Im Bereich der Künstlichen Intelligenz erwarten wir, dass die Kapitalflüsse in die führenden Plattformen, Spezialprozessoren und Cloud-Infrastrukturprojekte weiter zunehmen – insbesondere, wenn die Quartalszahlen mit robusten KI-Aufträgen überraschen. Unternehmen wie TSMC kündigten bereits eine höhere Prognose dank KI-Nachfrage an. Die Herausforderung wird jedoch darin bestehen, diese Wachstumsgeschichten in Gewinn- und Margenaussagen zu übersetzen.
Gleichzeitig steigt die politische Unsicherheit durch den neuen US-China-Konflikt: Trump droht mit Zöllen in Höhe von 100 % auf chinesische Importe, während Peking mit Exportkontrollen für seltene Erden reagiert. Diese sogenannte „Hardball-Rhetorik“, also eine besonders konfrontative und kompromisslose Verhandlungstaktik, bei der beide Seiten Stärke demonstrieren und eine Eskalation in Kauf nehmen, sorgt für erhebliche Marktverunsicherung. Das geplante Treffen zwischen Trump und Xi Ende Oktober bei der APEC-Konferenz nährt zwar die Hoffnung auf eine Entspannung, doch bis dahin dürfte die Volatilität hoch bleiben.
Es entsteht ein Spannungsfeld: Starke KI-Impulse treffen auf politisch getriebene Kursausschläge. Jeder positive Quartalsbericht aus dem Technologiesektor kann Rallyimpulse auslösen, die jedoch durch handelspolitische Drohungen oder geopolitische Schlagzeilen rasch wieder gedämpft werden. Für Anleger bedeutet dies: Selektivität, Flexibilität und Absicherung sind entscheidend. Qualitätsaktien mit KI-Bezug bleiben Favoriten, während eine erhöhte Investitionsreserve und strategische Goldallokationen dabei helfen, kurzfristige Schwankungen abzufedern.
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