Marktkommentar April 2024
Werbemitteilung | Die Aktienmärkte verzeichneten im ersten Quartal eine starke Performance, die von guten Wirtschaftsdaten und dem KI-Hype angetrieben wurde. Das Aufwärtspotenzial ist zunächst begrenzt und Gewinnmitnahmen in einigen Sektoren könnten folgen, während Kursrückgänge selektive Kaufgelegenheiten bieten.
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Das Wichtigste in Kürze*:
- Die Aktienmärkte verzeichneten im ersten Quartal eine starke Performance, die von guten Wirtschaftsdaten und dem KI-Hype angetrieben wurde.
- Finanz- und Energiesektoren dominierten die Märkte im März.
- Das Aufwärtspotenzial ist zunächst begrenzt und Gewinnmitnahmen in einigen Sektoren könnten folgen, während Kursrückgänge selektive Kaufgelegenheiten bieten.
* „Das Wichtigste in Kürze“ wurde von einer künstlichen Intelligenz generiert.
Rückblick: Aktienmärkte steigen weiter
Der sehr gute Jahresauftakt an den Aktienmärkten setzte sich auch im März fort. Getrieben wurde die positive Entwicklung wie schon in den Vormonaten von Zinssenkungshoffnungen, die sich vor dem Hintergrund wieder steigender Inflationsraten in den USA jedoch weiter in Richtung Jahresmitte verschoben, sowie dem ungebrochenen KI-Hype. Hinzu kamen ermutigende Konjunkturdaten, die zum Teil besser als erwartet ausfielen und die Rezessionsängste in den USA weiter dämpften. So ist das deutsche Konjunkturbarometer, der Ifo-Index, zum zweiten Mal in Folge gestiegen und die Fed hat ihre Prognose für das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr angehoben. Zudem senkte die Schweizerische Nationalbank als erste große Notenbank der Industrieländer überraschend ihren Leitzins und die Bank of Japan beendete nach 17 Jahren die Ära der Negativzinsen. Die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank beließen ihre Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert. Diese konstruktive Gemengelage ließ den Risikoappetit der Anleger und damit die Kurse auf breiter Front weiter steigen, sodass das erste Quartal den Aktienmärkten eines der besten Quartale seit 2019 bescherte. So lag der Jahresgewinn zum Quartalsende beim S&P 500 bei 10,2 %, beim DAX bei 10,4 % und beim Euro Stoxx 50 bei +12,4 %.
Die europäischen Aktienindizes Euro Stoxx 50 und Stoxx Europe legten im März um 4,2 % bzw. 3,7 % zu und der deutsche Leitindex Dax stieg um 4,6 % auf ein neues Rekordhoch. Auch der US-amerikanische S&P 500 legte mit 3,1 % deutlich zu, während der technologielastigere Nasdaq 100 nur um 1,2 % stieg. Auch der Russell 2000, der die US-Small Caps abbildet, konnte nur um 2,9 % zulegen. In Asien legten der CSI 300 (China) und der Hang Seng (Hongkong) um 0,6 % bzw. 0,2 % zu – alle Angaben in jeweiliger Heimatwährung.
Die starke Performance in Europa wurde vor allem von den Sektoren Finanzen, Energie und Grundstoffe getragen, während Technologiewerte kaum gefragt waren. Auch in den USA dominierte die Nachfrage nach Energie- und Finanzwerten.
Die Stimmungsindikatoren bewegten sich weiterhin auf hohem Niveau, wenngleich beispielsweise der Fear & Greed-Index leicht auf 69 Punkte zurückging.
Der Goldpreis konnte hingegen aufgrund anhaltender geopolitischer Risiken und einer robusten Nachfrage aus China um 8,1 % zulegen und erreichte mit 2.230 US-Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch. Auch Kupfer und Rohöl (Brent) verteuerten sich um 4,3 % bzw. 4,7 %.
Die Renditen deutscher Staatsanleihen im 10-jährigen Bereich ging leicht auf 2,32 % zurück, während die Renditen von US-Treasuries mit 4,22 % nahezu unverändert blieben. Auch kurzlaufende Staatsanleihen bewegten sich kaum: 2-jährige Bundesanleihen und US-Staatsanleihen notierten zum Monatsende bei 2,87 % bzw. 4,63 %.
Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar leicht an Wert und notierte zum Monatsende bei 1,08 USD.
Ausblick: Keine schnelle Zinssenkung
Es ist fast unglaublich, mit welcher Leichtigkeit sich der Fokus der Marktteilnehmer verschoben zu haben scheint. Ging man zu Jahresbeginn noch von sechs und mehr Zinssenkungen in den USA in diesem Jahr aus, so erscheinen nun ein bis zwei Zinssenkungen realistisch. Trotz dieser Anpassung der Erwartungshaltung hatte dies praktisch keinen negativen Einfluss auf die Aktienmärkte. Im Gegenteil, die reduzierten Zinserhöhungserwartungen spiegeln lediglich die robuste konjunkturelle Lage der US-Wirtschaft wider, was für die Unternehmen und den Aktienmarkt sehr positiv ist. Die Vermeidung einer harten Landung der US-Wirtschaft bleibt unser Basisszenario, das für dieses Jahr weiter steigende Kurse verspricht. Die zu erwartenden Zinssenkungen in einem wirtschaftlichen Umfeld, das nicht von einer Rezession geprägt ist, sind grundsätzlich positiv zu werten.
Die US-Wirtschaft und die Verbraucher haben die hohen Zinsen bisher gut verkraftet, aber es ist fraglich, wie lange sie dies noch tun können. Während für die Europäische Zentralbank eine Zinssenkung im Juni praktisch als gesetzt gilt, ist fraglich, ab wann die US-Notenbank in diesem Jahr tatsächlich mit Zinssenkungen beginnen wird und vor allem wie oft. Das Narrativ „higher for longer“, also höhere Zinsen für einen längeren Zeitraum, steht wieder im Raum und die jüngsten US-Inflationsdaten sprechen nicht für eine baldige Rückkehr der Inflation in den Zielkorridor von 2 % – die US-Inflation hält sich hartnäckig über der 3 %-Marke und ist im März sogar wieder auf 3,5 % gestiegen, während sie im Januar noch bei 3,1 % lag. Sollten die Zinsen in den USA noch länger auf dem aktuellen Niveau verharren, könnte dies die dortige Wirtschaftsentwicklung bremsen – mit entsprechenden Kursbelastungen für den Aktienmarkt, da das bisher erwartete Gewinnwachstum der Unternehmen nach unten korrigiert werden müsste.
Diese Annahme steht jedoch nicht im Widerspruch zu unserem Basisszenario weiter steigender Aktienkurse, da die Notenbanken mit ihrem energischen Eingreifen die Inflationswelle grundsätzlich gebrochen haben, die US-Wirtschaft sich weiterhin als sehr widerstandsfähig erweist und die Unternehmen die aktuelle Situation bisher sehr gut gemeistert haben. Allerdings zeigt sich, dass es noch einige Zeit dauern kann, bis die Zinsen in nennenswertem Umfang gesenkt werden bzw. die Notenbanken genügend datenbasierte Hinweise erhalten, dass das Inflationsziel von 2 % wieder nachhaltig erreicht werden kann und somit Zinssenkungen diesem Ziel nicht entgegenstehen.
Vor diesem Hintergrund und der starken Marktentwicklung im ersten Quartal ist das Aufwärtspotenzial jedoch zunächst begrenzt und Gewinnmitnahmen in bereits sehr gut gelaufenen Sektoren (z.B. KI-Technologie) sollten nicht überraschen. Auch die anstehende Q1-Berichtssaison dürfte neue positive oder negative Impulse liefern und die Einzelwerte entsprechend stark bewegen. Größere Kursrücksetzer auf Einzelwert- oder Indexebene können hier selektiv Kaufgelegenheiten darstellen und sollten u.E. auch genutzt werden, ohne jedoch das Portfolio- oder Klumpenrisiko deutlich zu erhöhen. Dazu müsste sich das Sentiment (Marktstimmung) noch deutlich stärker eintrüben.
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