Marktkommentar März 2024

Werbemitteilung | Die Aktienmärkte verzeichneten im Februar überwiegend neue Höchststände, unterstützt von der robusten US-Wirtschaft und dem KI-Hype. Marktindikatoren signalisieren eine optimistische Stimmung, was den Spielraum für weitere deutliche Kursgewinne begrenzen könnte.

03. April 2024

9,9 min.

Alexander Reich

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Das Wichtigste in Kürze*:

  • Die Aktienmärkte verzeichneten im Februar überwiegend neue Höchststände, unterstützt von der robusten US-Wirtschaft und dem KI-Hype.
  • Marktindikatoren signalisieren eine optimistische Stimmung, was den Spielraum für weitere deutliche Kursgewinne begrenzen könnte.
  • Small Caps könnten mittelfristig von den erwarteten Zinssenkungen profitieren.

* „Das Wichtigste in Kürze“ wurde von einer künstlichen Intelligenz generiert.

Rückblick: Positive Stimmung hält an

Marktumfeld: Positive Stimmung hält an

Mit zumeist neuen Höchstständen setzten die Aktienmärkte im Februar ihre positive Entwicklung fort. Die zunehmende Risikofreude der Anleger wurde durch eine weiterhin robuste US-Konjunktur und erfreuliche Unternehmensdaten im Rahmen der US-Berichtssaison sowie den anhaltenden Hype um das Thema Künstliche Intelligenz gestützt. Das Rückgrat des US-Konsums, der Arbeitsmarkt, gab auch im Februar keinen Anlass zur Sorge. Die Arbeitslosenquote lag bei lediglich 3,7 %. Auch die allmählich schwindende Erwartung, dass es in diesem Jahr zu deutlichen Zinssenkungen kommen wird, konnte die positive Stimmung nicht trüben. Das insgesamt positive Marktbild wurde durch die Senkung des fünfjährigen Leitzinses durch die chinesische Zentralbank noch verstärkt, was dem dortigen Aktienmarkt erheblichen Auftrieb verlieh. Die Senkung des für Baufinanzierungen relevanten Zinssatzes soll die Nachfrage auf dem krisengeschüttelten Immobilienmarkt ankurbeln. Auch andere Risikoanlagen wie Kryptowährungen profitierten von der guten Stimmung. Getrieben von beträchtlichen Kapitalzuflüssen in die relativ neuen Bitcoin-ETFs, die kürzlich am US-Markt notiert wurden und dem bevorstehenden „Halving“, bei dem die Belohnung für das Schürfen neuer Bitcoins halbiert wird, kam es zu einem deutlichen Kursanstieg. Das sogenannte „Halving“ findet alle vier Jahre statt und begrenzt das Angebot an neuen Bitcoins. Es führt dazu, dass das Angebot an neuen Bitcoins begrenzt wird.

Aktien: Positives Momentum bei Large-Caps

Im Februar zeigten die globalen Aktienmärkte eine überwiegend positive Performance. Der chinesische CSI 300 verzeichnete einen bemerkenswerten Anstieg um 9,4 %, während der japanische Nikkei 225 mit 7,9 % und der US-amerikanische Russell 2000 (kleine Unternehmen) mit 5,5 % ebenfalls stark zulegten. In den USA erzielten der NASDAQ 100 und der S&P 500 solide Gewinne von 5,3 % bzw. 5,2 %. Auch der S&P 400 MidCap (mittelgroße Unternehmen) konnte mit einem Anstieg um 5,8 % überzeugen. Europäische Indizes wie der DAX und der Euro STOXX 50 verzeichneten ebenfalls Zuwächse, wenn auch etwas moderater mit 4,6 % bzw. 4,9 %. Währenddessen zeigten der S&P 500 Equal Weight (gleichgewichtet) und der STOXX Europe 600 mit 4,0% bzw. 1,8% weniger dynamische Entwicklungen. Speziell der US-Technologiesektor, gemessen am S&P 500 Information Technology Index, setze seinen positiven Trend fort, indem er um 6,2 % stieg. Insgesamt spiegelte die Aktienmarktperformance im Februar eine robuste Stimmung wider, wenngleich der Fokus weiterhin verstärkt auf KI-bezogenen Technologiewerten lag. Etwas getrübt wird dieses Bild durch die uneinheitliche Performance der Aktien der „Magnificent 7“. Die seit Jahresbeginn aufgelaufenen Kursverluste von Alphabet (- 0,9 %), Apple (- 6,0 %) und Tesla (- 18,8 %) sorgten für Ernüchterung unter den Marktteilnehmern.

Markttechnik: Marktindikatoren zeigen optimistische Stimmung

Der CBOE Volatility Index (VIX) fiel von 14,4 im Vormonat auf 13,4 im Februar, was auf eine geringere erwartete Marktschwankung und ein möglicherweise gestiegenes Anlegervertrauen hindeutet. Der Greed & Fear Index stieg von 66 (Gier) auf 77 (extreme Gier), was ebenfalls auf einen zunehmenden Optimismus der Marktteilnehmer hindeutet. Auch die Relative-Stärke-Indizes (RSI) des DAX und des Euro Stoxx 50 stiegen von 61 auf 77,5 bzw. von 70 auf 76,1, was auf eine erhöhte Kaufaktivität und eine positive Marktstimmung hindeutet, wobei ein Wert von über 70 Punkten eine überkaufte Marktsituation anzeigt. Insgesamt signalisieren diese Indikatoren eine allgemeine Verbesserung der Marktstimmung im Vergleich zum Vormonat.

Aktiensektoren und -stile: Nur Value-Werte gaben nach

Auf europäischer Sektorebene verzeichneten zyklische Konsumgüter, Industrie und Technologie die größten Kursgewinne. Die größten Verluste verzeichneten Versorger, Basiskonsumgüter und Telekommunikation. Wie im Vormonat gehörten Wachstumswerte zu den größten Gewinnern. Auch Large-, Mid- und Small-Caps konnten zulegen, nur Value-Werte verloren leicht.

Rohstoffe: Gold relativ stabil, Rohöl und Kupfer sinken

Im Rohstoffsegment gaben alle betrachteten Werte nach. Der Rohölpreis (Brent) fiel um knapp 1,0 %, der Kupferpreis verlor 1,7 %. Der Goldpreis gab leicht um 0,3 % nach, Silber verlor im gleichen Zeitraum 1,1 %. Die Feinunze Gold notiert damit zum Monatsende bei 2.032 US-Dollar.

Anleihen: Weiterhin steigende Renditen

Die solide US-Konjunktur und die zurückhaltende Haltung der Notenbanken führten zu einem weiteren Anstieg der Renditen von Staatsanleihen. Die Renditen deutscher Staatsanleihen im 10-jährigen Bereich stiegen von 2,18 % auf 2,42 %, die Renditen von US-Treasuries von 3,95 % auf 4,23 %. Im zweijährigen Bereich stiegen die Renditen für deutsche Staatsanleihen von 2,52 % auf 2,91 % und für US-Treasuries von 4,23 % auf 4,62 %.

Währungen: Leichte Verluste gegenüber dem US-Dollar

Der Euro hat sich gegenüber verschiedenen Währungen positiv entwickelt. Gegenüber dem Schweizer Franken stieg der EUR/CHF-Kurs um 2,5 %, gegenüber dem japanischen Yen um 2,0 %. Auch gegenüber dem britischen Pfund konnte der Euro leicht um 0,4% zulegen. Allerdings gab der Euro gegenüber dem US-Dollar marginal um 0,1 % nach.

Konjunktur: Deutsche Wirtschaft zeigt gemischte Signale

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Februar 2024 erneut gestiegen. Mit einem Plus von 19,9 Punkten im Vergleich zum Vormonat und dem damit verbundenen siebten Anstieg in Folge überrascht der Anstieg des Saldos der Konjunkturerwartungen und deutet auf einen zunehmend positiven Ausblick für die deutsche Wirtschaft hin. Im Gegensatz dazu zeigte der Einkaufsmanagerindex für Deutschland im Februar eine deutliche Stimmungseintrübung im Industriesektor, während sich der Dienstleistungssektor verbesserte. Diese gemischten Signale deuten darauf hin, dass eine konjunkturelle Erholung noch auf sich warten lässt. Insbesondere der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe verfehlte die Konsensschätzung und lag deutlich unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. In der Industrie erreichte der Index 42,3 Punkte, während die Erwartungen bei 46,1 Punkten und der Vorwert bei 45,5 Punkten lagen. Der ifo-Geschäftsklimaindex verzeichnete dagegen einen leichten Anstieg. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich etwas aufgehellt, der Index stieg im Februar auf 85,5 Punkte, nach 85,2 Punkten im Januar. Der Anstieg ist zum Teil auf etwas weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen, während die Beurteilung der aktuellen Lage unverändert blieb. Ausgehend von diesen Daten werden zaghafte Anzeichen einer Stabilisierung der Konjunktur auf niedrigem Niveau gesehen. In den USA ist die Inflation im Januar überraschend auf 3,1 % gesunken. Damit wurden die Erwartungen der Experten deutlich verfehlt. Diese hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 2,9 % gerechnet, wie die im Februar veröffentlichten Daten zeigen. Trotz dieser Entwicklung ist die Jahresrate der Kernpreise mit 3,9 % entgegen den Erwartungen nicht gesunken.

Ausblick: Konstruktives Umfeld für Aktien

„Soft Landing“ bleibt Basisszenario

ADie Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft ist bewundernswert. Zwar wird die Inflationsrate nur sehr langsam in Richtung des von der Notenbank definierten Ziels von 2% sinken, doch bietet dieses Umfeld eine solide Basis für die Unternehmensgewinne und Schutz vor starken Korrekturen am Aktienmarkt. Die noch zu Jahresbeginn vorherrschende Marktmeinung, die von mehr als fünf bis sechs Zinssenkungen in diesem Jahr ausging, ist einer gesünderen Einschätzung gewichen und liegt nun in etwa auf dem von der Fed avisierten Fahrplan von drei Zinssenkungen. Zwar erscheint eine Abschwächung der US-Wirtschaftsleistung im Jahresverlauf aufgrund nachlassender staatlicher Investitionen oder auslaufender Steuersenkungen möglich, doch ist ein größerer Einbruch vor dem Hintergrund der soliden Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten unwahrscheinlich. Zumal die US-Verbraucher weniger sparen als in der Vergangenheit und damit derzeit mehr konsumieren. Allerdings könnte die aktuell niedrige Sparquote den künftigen Konsum schmälern. Der Konsum bleibt das Rückgrat der US-Wirtschaft.

Small Caps bieten mittelfristig Chancen

Die in absehbarer Zeit zu erwartenden Zinssenkungen werden die Liquiditätsversorgung der Wirtschaft weiter verbessern und auch für private Kreditnehmer werden Konsum- oder Immobilienkredite bei sinkenden Zinsen wieder attraktiver. Zinssensible oder ertragsschwache Unternehmen mit hoher Abhängigkeit vom Kreditmarkt sollten von dieser Entwicklung deutlich profitieren. Nach unserer Einschätzung hat z.B. der Russell 2000 Index in diesem Szenario gute Chancen, die bereits begonnene Erholung fortzusetzen. Der Russell 2000 ist ein Aktienindex, der die Wertentwicklung von rund 2.000 kleineren US-Unternehmen (Small Caps) abbildet, von denen allerdings knapp 40 % eine negative Ertragslage aufweisen. Diese unprofitablen Unternehmen sind meist hoch verschuldet und würden von Zinssenkungen und einem verbesserten Zugang zu Liquidität am meisten profitieren. Hinzu kommt, dass im Vergleich zu den S&P 500-Unternehmen ein deutlich höherer Anteil der Russell 2000-Unternehmen ihre Schulden in kürzeren Zeiträumen refinanzieren muss. Insofern wird die Profitabilität von Small Caps durch steigende Zinsen bei der Refinanzierung ihrer Schulden deutlich stärker belastet als bei Large Caps, was grundsätzlich negativ zu werten ist. Demgegenüber weisen die Finanzierungsstrukturen der S&P 500-Unternehmen deutlich längere Laufzeiten bzw. eine bessere zeitliche Streuung der Fälligkeiten auf. Ein – wenn auch nur langsames – Absinken des Zinsniveaus könnte jedoch für Entlastung und weiteres Kurspotenzial bei Small Caps sorgen. Ähnliche Erwartungen lassen sich auch für die europäischen Nebenwerteindizes ableiten, die zum Teil deutlich hinter der Wertentwicklung der Leitindizes zurückgeblieben sind.

Die Stimmung lässt wenig Raum für Enttäuschungen.

Die guten US-Konjunkturdaten und der KI-Hype haben die Märkte seit Jahresbeginn beflügelt und ein erheblicher Teil der institutionellen und privaten Anleger hat seine Aktienquoten erhöht und Bargeldbestände abgebaut. Der ausgeprägte Optimismus muss nicht zwangsläufig in einer scharfen Korrektur enden, aber der Spielraum für weitere deutliche Kursgewinne scheint zunächst begrenzt. Kleinere Enttäuschungen werden die Marktteilnehmer dazu veranlassen, ihre bisher aufgelaufenen Gewinne zu realisieren. Vor diesem Hintergrund werden sich im Jahresverlauf sicherlich Chancen bzw. weitere Kaufgelegenheiten ergeben, um nicht an gefühlten Hochpunkten in den Markt einzusteigen. Insgesamt stehen die Vorzeichen für den Aktienmarkt in diesem Jahr aber weiterhin gut. Insbesondere dann, wenn die Fokussierung auf das Thema KI etwas nachlassen sollte und die Marktbreite wieder zunimmt. Aber auch die Tech-Werte werden unserer Erwartung nach aufgrund ihrer starken Unternehmenszahlen weiter zur positiven Marktentwicklung beitragen, auch wenn sie nicht günstig bewertet sind, aber Unternehmen wie beispielsweise der US-amerikanische KI-Chiphersteller Nvidia zeigen, dass sie es dennoch wert sind. Immerhin bietet KI langfristig die Chance, Produktivitätsverluste durch fehlende Arbeitskräfte auszugleichen, die Gesundheits- und Materialforschung zu revolutionieren und eine wesentlich effizientere Nutzung von Ressourcen zu ermöglichen. Wir stehen erst am Anfang, die Einsatzmöglichkeiten zu verstehen und diese sind bereits vielversprechend und bieten die Chance für einen langfristigen Wachstumstrend im Technologiesektor.

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Über den Autor

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About the Author: Alexander Reich

verantwortet das Portfoliomanagement mit dem Schwerpunkt Multi-Asset-Strategien. Darüber hinaus ist er CIIA/CEFA-Charterholder sowie Leiter des Anlageausschusses der PVV AG.
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